Dienstag, 16. November 2010

Oh, du Grausige!

Es ist schon fast wieder so weit... Die immer wiederkehrende fürchterlichste Zeit des Jahres. Die Weihnachtszeit steht bevor. Ich kann es kaum erwarten die überfüllte Innenstadt aufzusuchen. All die gestressten Ehepaare, die verzweifelt versuchen Geschenke zu bekommen, die Oma und Opa sowie den eigenen Nachwuchs zu befriedigen um bloß keinen Zorn auf sich zu ziehen. Ich belächel solche Menschen sehr gerne. Der Konsum, die, meiner Meinung nach, erzwungene Besinnlichkeit sind Dinge mit denen ich mich nicht beschäftigen möchte. Es mag sein, dass es tatsächlich Familien gibt in denen gerade die Besinnlichkeit echt und wahrhaftig ist, ich komme aber aus keiner dieser Familien. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es diese klassischen Bilderbuchfamilien a la Family Brady nicht (mehr) gibt, oder zumindest nur noch sehr sehr selten. Grundsätzlich ist das ja auch nix schlimmes. Solange man selber mit seiner Familie umzugehen weiß bekommt man es schon irgendwie hin.
Noch vor zwei Jahren bin ich jedes Jahr zu Heiligabend zu meiner Mutter gefahren und habe dort an dem Schauspiel - ja, so nenne ich es am liebsten - teilgenommen. Auch nur deswegen, weil es meiner Mutter wichtig war. Für mich bedeutet die Weihnachtszeit in erster Linie ein paar Tage Urlaub, an denen man sich entspannt zurücklegen kann ohne von irgendwem gestört zu werden. Mit Besinnlichkeit oder Liebe hat das allerdings nichts zu tun. Wenn man dann irgendwann feststellt, dass man Heiligabend doch lieber in seiner eigenen Wohnung in aller Ruhe verbringen möchte, anstelle gerade beim Essen mit fürchterlichen Wein (meine Eltern waren nie wirkliche Kenner was Wein angeht, ich bin das ja auch nicht, aber ich kann wenigstens sagen welche Weine gut sind) zu sitzen.
Ich möchte mich auch nicht als armes Opfer welches nie richtig geliebt worden ist darstellen. Für mich ist Weihnachten einfach nicht das was überall suggeriert wird. Ich bin wahnsinnig unkreativ, wenn es darum geht Leute zu beschenken, und ich finde es einfach fürchterlich mich von einem Tag stressen zu lassen, nur weil ich jemanden beschenken muss... Das habe ich für jeden meiner sehr engen Freunde und Verwandten schon einmal im Jahr an deren Geburtstag. Und dann noch ein Tag an dem ich alle beschenken muss?! Nein, danke!
Ich bin überhaupt nicht religiös, was heut zu Tage zwar keinen Unterschied macht, da dieses Fest so sehr integriert ist, dass kaum einer mehr weiß warum man überhaupt Weihnachtsbäume aufstellt. Verstehen konnte ich das schon als Jugendlicher nicht.
Die genauen Gründe für meine Abscheu - so will ich es mal ausdrücken - kann ich nicht bestimmen. Und ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Ich weiß wer mir wichtig ist. Ich weiß wen ich liebe, und das kann ich an jedem Tag des Jahres auch zeigen und aussprechen. Ich brauche dazu nicht die Geburt eines kleinen Zimmermannes feiern, der sich im Laufe seines Lebens irgendwann als Sohn Gottes bezeichnete...

Donnerstag, 8. Juli 2010

Okto-Orakel

Geben wir's zu: Tintenfische können doch in die Zukunft sehen! Es ist einerseits schon etwas traurig. Und ich bin mir sicher, dass die meisten von uns sich ein anderes Ergebnis gewünscht haben, aber wir waren vorbereitet. Das hohe Orakel Paul hat uns die Wahrheit vorher schon verkündet. Ich muss über mich selber lachen, da mein Kopf sich über Tintenfische nun förmlich selber zerbricht. Sind Tintenfische vielleicht doch viiiel intelligenter als wir vermuten? Können sie vielleicht tatsächlich in die Zukunft schauen? Immerhin wissen wir ja, dass Delfine sehr intelligent sind und Flipper hat uns früher ja auch schon gezeigt, das auch wenn er ein Meeressäuger ist viel mehr drauf hat als jeder muskelbepackte Möchtegernheld beim Ironman Contest. Warum also nicht ein Oktopusorakel, das über alle geheimen Vorgänge in der Welt bescheid weiss? Das wäre schon etwas skurril... Was soll's?!
Tintenfische, Seepferdchen oder sonst was. Die Zukunft sollte das bleiben was sie ist. Allein durch die Gegenwart formbar. Dann klappts auch mit der nächsten WM, bzw erstmal EM.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Schland oh Schland ...

Es ist schon etwas merkwürdig wie sich gewisse Dinge wandeln, wenn man in einer neuen Beziehung ist oder einen neuen Freundeskreis hat. Jahrelang habe ich Fußball verschmäht und ihn für eine unheilbare Krankheit mit Todesfolge gehalten. Und nun? Ich habe tatsächlich bis dato jedes Deutschlandspiel gesehen. Natürlich hab ich die WM auch in früheren Jahren mit mehr oder weniger Interesse verfolgt, mir jedoch nie ein einziges Spiel komplett angesehen. Tja, dann kam das Jahr 2010 (der Fairness halber muss man ja eigentlich Dezember 2009 sagen, aber wir wollen hier nicht kleinlich sein.) und alles änderte ich. Ich gucke Fußball... natürlich nur EMs und WMs (gesetzt den Fall die Zustände bleiben unverändert) und das sogar mit richtigem Interesse und Enthusiasmus. Ich brülle, schimpfe, juble und tu auch sonst was so alles dazu gehört. Mein Bruder geht schon soweit zu behaupten man habe mich einer Gehirnwäsche unterzogen.
Durch solche Kommentare und Bemerkungen von Bekannten und Verwandten, wie auch den "alten" Freunden komm ich selbstverständlich ins grübeln. Stelle Theorien auf, warum das so ist. Ich weiß nicht welche der geschätzten 200 möglichen Antworten tatsächlich zutrifft und es ist mir ehrlich gesagt auch egal. Ich habe meinen Spaß dabei. Und wenn ich mit nem Schwarz, Rot, Gelben Blumenkranz auf dem Kopf den ganzen Tag im Büro sitze und arbeite und der eine oder andere mich schräg anstarrt, soll mir das auch herzlich egal sein, solange Deutschland nur den Titel nach Hause holt. Lena hat es immerhin auch geschaft und die war ganz alleine, naja, sie hatte Stefan dabei aber die Aufmerksamkeit lag eindeutig auf ihr. Also Jungs, da unten in Afrika, macht uns stolz! Ihr seid schließlich meist zu elft! In diesem Sinne: Waka, waka eh, eh!

Dienstag, 27. April 2010

Auf zu neuen Welten

Es ist schon eine geraume Zeit vergangen, seit dem ich mich das letzte mal mit meinem Blog auseinandergesetzt habe und ich bin leicht ... nun ja ... beschämt. Nennen wir es so. Über ein Jahr hab ich nun kaum an meinen Büchern gearbeitet und wenn dann die Scripte hier und da ein wenig überarbeitet oder mir Gedanken über etwaige Vortsetzungen gemacht. Ein Buch zu schreiben (oder viel mehr einige Bücher) ist nicht besonders einfach, wenn man weiß was am Ende passiert. Aber meine Motivation für so ziemlich jeden Bereich meines Lebens hat erneut Feuer gefangen.
Seit ein paar Wochen blühe ich regelrecht auf und finde Antrieb an allen Ecken und Kanten meiner kleinen Persönlichkeit.
Woher die Motivation kommt, ist mir nicht ganz klar. Ich habe zwar Vermutungen aber diese werde ich hier sicherlich nicht äußern.

In privater Hinsicht waren die letzten 2 Jahre eine kleine Achterbahn der Gefühle und Umstände. Ich wage mir nicht anzumaßen, dass es nur in meinem Leben solche Situationen gibt, daher mag ich das Thema auch nicht weiter ausbauen. Es ist nur so, dass ich durch diesen kurzen Hinweis mein Gewissen ein wenig erleichtern kann. Es sind ja nicht nur meine Geschichten, die ich vernachlässigt habe.

Fakt ist: mir geht es gut. Richtig gut. Für mich bedeutet das den Rucksack packen und hinaus, neue Welten entdecken, forschen und staunen. Und damit meine ich nicht das was um uns herum ist, sondern viel eher was in uns allen verborgen liegt.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Freie Geister

Ich habe keine genaue Übersicht mehr darüber wann das ganze Theater angefangen hat und ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Faktum ist nun mal, dass es mittlerweile ein ganz eigenes Universum ist und viele Figuren entstanden sind.
Für mich sind es wiederrum schon eher denkende und fühlende Gestalten, denen ich, als ihr Autor, nur den richtigen Ausdruck verleihe, weil sie es schließlich nicht selber können. Es sind und bleiben fiktive Characktere die nur für mich einen Hauch von eigenem Lebenswillen besitzen.
Im ersten Moment muss ich bei diesen Worten an mir selber zweifeln und komme nicht umhin mich schizophren zu nennen. Ich weiß ziemlich genau, dass ich es nicht bin. Es sind trotzdem Teile meiner selbst die ich in sie hineinstecke und mit jeder einzelnen Figur die ich innerhalb eines meiner Bücher sterben lasse oder gar töte geht auch ein winziger Teil meiner selbst dabei verloren. Auch dies geschieht dann wieder eher auf der fiktiven Ebene. Es wäre mir dann nie möglich in einer anderen Geschichte eine Figur, wie jene verstorbene zu schaffen, das käme einem Frevel gleich.

Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist, dass nicht nur in der realen Welt, jeder von uns absolut einmalig ist, sonder auch im Fiktiven Raum alles eine gewisses Körnchen des Realen enthält, jede Figur ist genauso einmalig wie der Mensch der sie schuf sich von anderen Individuen unterscheidet.

Denn das ist wahre Kreativität.

Alles ist sozusagen ein freier Geist ...